Der metagame Blog geht endlich live und damit bekommt ihr spannende Insights direkt aus den Köpfen – und mit viel Herz – der Founder. In der ersten Iteration erfahrt ihr von Mitgründerin Pia woher sie kommt, was sie auszeichnet und warum sich einige ihrer Verhaltensmuster gut erklären lassen.
MVPi 2.0 – MVPi Origins
Heute habe ich die besondere Ehre eines unserer ersten Projekte vorzustellen: Unseren metagame Blog. Hierüber möchten wir regelmäßig für metagame relevante Themen und Updates aus der Perspektive eines Gründungsmitglieds beleuchten und so dokumentieren, wie wir unsere Vision zum Leben erwecken. Heute und im ersten Beitrag geht es um meinen Ursprung, wer ich bin und was mich zu dieser Persönlichkeit gemacht hat, warum ich im letzten Jahr MVPi getauft wurde und was nun fortan meine Aufgaben bei metagame sein werden. Persönlich, unverblümt und geraderaus. In meinem Fall wird der Handball, einen großen Beitrag zu meiner persönlichen Entwicklung leisten und dass sich schon früh abgezeichnet hat, in welche Richtung mein beruflicher Werdegang mal einschlagen wird.
Aller Anfang ist schwer und wie so häufig im Start-up-Leben, ist auch das ein weiteres „Erstes Mal“.
Im letzten Jahr war mein Ergebnis des 16 Personalities-MBTI Persönlichkeitstest die der „Logistikerin“ und recht schnell war klar, dass das absolut zutraf. Genannt werden unter anderem Integrität, praktische Logik und unermüdliche Einsatzbereitschaft, welche alle notwendige Pfeiler einer jeden Organisation sind. Die Kehrseite dieser unermüdlichen Einsatzbereitschaft ist, dass auch in einer ruhigen Minute der Kopf nicht pausiert und Zweifel in der Stille laut werden.
Sicher könnte ich zu jedem einzelnen Abschnitt in demselben Umfang des gesamten Beitrags einen Blog schreiben, welcher meine 27 Jahre mal eben im Schnelldurchlauf zusammenfasst.
But this is just the beginning.
Unermüdlich und schon immer in Bewegung
Zurück zum Ursprung: Am 12. Dezember 1995 kam ich in Heidelberg zur Welt und wuchs dort mit meiner einzigartigen großen Schwester und unseren Eltern in einer großen Familie auf. Schon von klein auf war ich viel unterwegs, immer mit Freunden, immer Trubel, immer in Bewegung. Mich im Stillen allein zu beschäftigen, passierte eher selten. So begann auch meine Karriere als Handballerin früh aus der Begeisterung zum Sport. Zunächst im Heimatverein und später dann bei den erfolgreichsten Vereinen in der Umgebung.
Um dem Sport meine volle Aufmerksamkeit zu schenken und weil ich dem deutschen Schulwesen noch nie viel abgewinnen konnte, da es mich entweder nicht richtig abholte und an entsprechender Stelle forderte, entschied ich (mit Unterstützung meiner Eltern) dass die Realschule – trotz Widersprüchen des direkten Umfelds und entgegen einer klaren Gymnasialempfehlung (und nach recht ansehnlichem IQ-Test im Rahmen des PRISE Projekts-) der richtige Ort für mich ist. Die Allgemeine Hochschulreife auf einem Technischen Gymnasium würde im Anschluss folgen.
Parallel zum Schulalltag auf eben diesem hatte ich immer mehrere Jobs und spielte auf höchstem Niveau Handball bei den Kurpfalzbären der TSG Ketsch. Mit einem generell gesunden Selbstvertrauen gesegnet, hatte ich bis hierhin kaum Selbstzweifel.
Das Duell zwischen Erfolgen und Selbstzweifeln
Der nächste Schritt war also der weitere Berufsweg und die Wahl fiel auf ein Duales Studium in der Fachrichtung Maschinenbau, doch alle Bewerbungen blieben ohne Erfolg, was ich bis heute aufgrund von intransparenten und unpersönlichen Prozessen schwerlich nachvollziehen kann. In einem Fachbereich, der weitestgehend männlich besetzt ist, als junge, offensichtlich engagierte Frau mit einem technischen Abitur (2,4) – aber da lässt die Zukunft hoffen. Nun, Gap Year oder Vergleichbares waren keine Option, das war nicht Bestandteil unserer Erziehung, das kann jedes Arbeiterkind sicher nachvollziehen.
Also begann 2015 ein duales Studium an der DHBW in Mannheim im Fachbereich Messe-, Kongress- & Eventmanagement. Sowohl privat als auch an der Uni läuft vieles aus dem Ruder und plötzlich reicht der Fleiß nicht mehr aus.
Hier wurde ich zum ersten Mal mit den Kehrseiten meines Logistikerin-Archetyps konfrontiert: Denn wie die meisten Menschen mit diesem Persönlichkeitstyp bin ich ein wahnsinnig sturer Mensch, was meine Familie und Freunde sicher gern bestätigen, und zudem äußerst ungehalten, wenn Pläne nicht aufgehen. Weil wie kann das sein, wenn man alles in seiner Macht Stehende tut, um zum gewünschten Resultat zu gelangen? Heute, wo ich die Stärken und Schwächen meiner Persönlichkeit besser kenne, weiß ich, dass ich die Strategien hätte ändern müssen. Retrospektiv lässt sich das immer leicht sagen. Kurzum, die DHBW hatte nur ein kurzes Gastspiel in meiner Vita mit eher schalem Beigeschmack, wenn ich an die damaligen Betreuenden zurückdenke.
Als Reaktion auf diese gefühlte “Niederlage” habe ich getan, was ich im Sport auch gemacht hätte: Denn Disziplin und Fleiß schlagen auf lange Sicht Talent. Diese Einstellung hat sich auch beim Bekämpfen von Herausforderungen wie der entstanden Prüfungsangst bewährt. Dadurch wurde Angefangenes zu Ende gebracht, denn aufzugeben war nicht optional.
Das Studium schloss ich in Regelstudienzeit ab, nach dem Wechsel der Hochschule folgte auch ein Wechsel der Ausbildungsstätte und zum Ende hin hatte ich ein unterstützendes Team um mich, das der anfänglich unschönen Studienzeit ein hübsches Ende bescherte. Und das ist ein ganz entscheidender Faktor, der eine große Rolle in meinem Leben spielt: Die richtigen Menschen um mich herum.
„Nobody is perfect, but a team can be“
2018 und 90km weiter wurde es nach dem Studium ein Praktikum bei PwC Deutschland in Frankfurt im Standort- und Regionalleiter Team von Michael Burkhart. Und irgendwie schien es, als sei ich genau an der richtigen Stelle gelandet. Mein Engagement, mein Teamgedanke, mein Ehrgeiz, meine Disziplin und viele weitere meiner Eigenschaften hatten in meinem Team einen direkten Einfluss auf meine Karriere – auf positive Art und das fühlte sich „fair“ an. Nach zwei Monaten Praktikum wurde mir die Festanstellung angeboten. Michael fragte mich, ob ich mit ihm einen Sales Support für unsere Kunden aus dem Mittelstand und die Industrie Gaming & Esports in der Region Mitte aufbauen möchte. Mit wenig Ahnung von beidem, aber meiner unermüdlichen Einsatzbereitschaft im Gepäck, hatte ich mächtig Lust etwas zu verändern und legte los. Achja, und Handball spielte ich weiterhin in dem von mir loyal und treu ergebenen Ketsch, die zu dem Zeitpunkt in der 3. und 1. Bundesliga vertreten waren. Von einer Mannschaft durfte ich sogar die Kapitänin sein und sowohl auf der Platte, als auch dahinter für die Interessen meines Teams einstehen.
United to succeed
Wie es das Schicksal so wollte, kreuzten sich Gian Lucas und mein Weg schon nach kurzer Zeit und ab dem Moment gab es nur noch eine gemeinsame Vision: Einen nachhaltigen Beitrag zur Professionalisierung des Esports leisten. Auf einmal hatten wir unser eigenes Company Esports Turnierformat gegründet und durften es mit einer Hand voll Supportern im Konzern skalieren – Danke für euren Mut und die Chance, die Vision und uns weiter voranzubringen. Nicht zuletzt verdanke ich auch hier meinem unverwechselbaren Team der letzten Season „United“ den Titel MVPi. Als „Projektmama“ verbrachte ich mit dem Projekt einige schlaflose Nächte und bestritt ungewollte Bühnenauftritte im Frankfurter Waldstadion.
Die Überzeugung daran, ein Gamechanger für die HR-Welt zu sein und einen Beitrag für so viele junge Menschen zu leisten, in deren Welt Gaming ein so wichtiger Bestandteil, wie der Handball für mich es ist, treibt mich jeden Tag auf das „Spielfeld“, von dem ich zu Beginn doch so wenig Ahnung hatte.
Die graue Wolke des Misserfolgs von vor knapp 7 Jahren und einige private Rückschläge schweben immer wieder über mir, aber die innere Disziplin und Bereitschaft besser zu werden oder gar mit dem richtigen Team zu gewinnen, siegen immer wieder aufs Neue. Die Vision vor dem Auge, das A-Team im Umfeld und die Motivation Vollgas zu geben und persönliche Grenzen zu verschieben, sind mein Motor. Deshalb gibt es zwar hin und wieder Zweifel, die werden aber – wie es im Gaming-Jargon heißt – schnell geklickt und aus dem Weg geräumt 😉
Der Zwischenstand lautet: Von der Praktikantin zur Managerin, zur Gründerin in etwas über vier Jahren parallel zu einer beachtlichen sportlichen Karriere. Wer hätte gedacht, dass das Studium der zweiten Wahl in meinem eigenen Start-Up endet? Jenes, durch welches ich auch noch durchgefallen bin.
Handball spielte ich zu jedem Zeitpunkt und pendelte mehrmals die Woche zwischen Frankfurt und Ketsch. Ich brauchte den Kontakt zu meinem Team, den Zweikampf um den Ball, das Duell mit dem inneren Schweinehund und vor allem die klebenden Hände am Ball. Das war mein Ausgleich zur dauerhaften High-Performance im Berufsleben und für den zweistündigen Frieden mit den Selbstzweifeln im Kopf.
Das Spiel in der neuen Liga beginnt – Praktikantin-Managerin-Gründerin
Wenn ich eines mit 26 Jahren lernen durfte, dann ist es, dass „Scheitern“ nicht verwerflich ist. Im Sport ist eine Niederlage auch in Ordnung, wenn man behaupten kann, alles gegeben zu haben. Das, was man aus der damit verbundenen Erfahrung macht, ist entscheidend.
Bei metagame und generell stehe ich für Werte wie Loyalität und Empathie ein, liebe es mit Menschen zu arbeiten, deren Stärken zu erkennen und sie im richtigen Moment ins Spiel zu bringen. Insbesondere dann, wenn es darum geht Projekte und Events mit Leidenschaft und Innovation von der Idee bis zum Show-Feuerwerk umzusetzen.
MVPi 2.0: Von nun an erfinde ich mich ein kleines bisschen neu, ganz ohne Handball und Konzernleben, sondern mit eigenem Start-Up, der Leidenschaft für die Gaming Industrie und einem zwischenzeitlichen Sieg gegen die Selbstzweifel und das ständige Relativieren der eigenen Leistung.
I‘m online.
GG