Press X to Continue – Unser metaframe Part 2

In unserem letzten Blogbeitrag hat das metaframe, unsere Brücke zwischen Gaming und Business, das Licht der Welt erblickt. Zudem haben wir euch die Kategorie ‚Personal Mastery‘ vorgestellt. In diesem zweiten Teil geht es nun um die das gemeinsame Verfolgen von Zielen: die zweite Kategorie des metaframe, ‚Team Synergy‘, wird beleuchtet. 

Was wäre Esports (und das Arbeitsleben) ohne das Team? In den meisten Fällen wird direkt kooperativ mit dem eigenen Team agiert, jedoch hat jeder immer mit anderen Menschen zu tun. Aus diesem Grund war es uns wichtig, dass dieses Zusammenspiel auch in unserem Framework eine bedeutsame Rolle spielt. Eine Vorschau gab es bereits in unserem Working Paper – hier erhaltet ihr einen kurzen Überblick über unsere Dimensionen und einen Ausblick, was ihr im nächsten Jahr mit metaframe erwarten könnt. 

Champion Select – Team Synergy und die Ausprägungen der Dimensionen

Im letzten Beitrag haben wir euch das ‚+‘ unseres Logos, ‚Personal Mastery‘, nähergebracht. Nun geht es um das ‚x‘. Doch warum ein ‚x‘? Wir wissen alle, ein Team ist mehr als die Summe der Skills der einzelnen Teilnehmenden. Aus diesem Grund steht Team Synergy für Multiplikation: von Skills, von Ergebnissen, und von Produktivität. Team Synergy mitzeigt, dass die individuellen Fähigkeiten der einzelnen Personen nur ihr gesamtes Potential erreichen, wenn sie harmonisch in ein Team integriert sind. Dementsprechend ist es wichtig, unterschiedliche Personen und Fähigkeiten zu nutzen, die sich ergänzen und multiplizieren können. Team Synergy basiert, wie Personal Mastery, auf vier Dimensionen: Communicating, Leading, Collaborating und Coping. Auch finden sich hier erneut Ausprägungen innerhalb der Dimensionen, so genannte Styles, die wir uns nun genauer ansehen.

Es geht darum, zu verstehen und zu erkennen, was man auf der einen Seite selbst zum Team beiträgt und wie man auf der anderen Seite durch das Team gestärkt wird. 

Einer der wichtigsten Punkte im teambasierten Arbeiten ist die Kommunikation mit und zwischen den Teammitgliedern. Aus diesem Grund beginnen wir bei Team Synergy mit der Dimension Communicating, welche sich mit genau diesem zwischenmenschlichen Informationsaustausch auseinandersetzt. Diese Dimension teilt sich in die Styles Bard und Lore Keeper. Bards sind hochgradig expressive Personen, die ihren Mitmenschen durch detailreiches und lebendiges Erzählen Informationen näherbringen. Durch ihre Ausdrucksstärke und Wortmalerei schaffen sie es, Zuhörende in ihren Bann zu ziehen und so nachhaltig ihre Ideen zu visualisieren und zu transportieren. Lore Keeper legen Wert auf Genauigkeit und Klarheit in ihren Aussagen, und priorisieren Effektivität in ihrer Kommunikation. Sie reflektieren das Gesagte, gleichen es mit den eigenen, vorhandenen Ideen und Informationen ab, und geben schließlich eine wohlüberlegte, präzise auf die Situation zugeschnittene Antwort. 

 

Die Dimension Leading beschäftigt sich mit der Präferenz einer Person bezüglich auf Führungsstile und den Umgang mit dem Prozess des Führens von anderen Personen. Leading schätzt zum einen die eigene Präferenz des Geführtwerdens wie auch des Führens ein. Der zentrale Unterschied beider Styles befindet sich in der Übernahme von Verantwortung; benannt sind die Styles der Dimension Leading mit Shotcaller und Enabler. Shotcaller geben klare Richtlinien und Vorgaben über Ziele, Erwartungen und Durchführungsweisen an ihr Team weiter. Sie haben einen Überblick über die Gesamtsituation, und stellen auf Basis dieser Anforderungen an ihr Team – sollte jedoch ein Fehler unterlaufen, oder der gezeichnete Plan nicht aufgehen, so liegt die Verantwortung bei dem Shotcaller selbst. Enabler verstehen sich darauf, den Spezialisten im Team den bestmöglichen Weg für ihren Teil des Projekts zu überlassen. Sie geben lediglich das kooperative Endziel vor und zeigen die möglichen Wege und Strategien auf; die einzelnen Personen im Team organisieren sich selbst, sind jedoch bei etwaigen Missständen auch selbst für deren Berichtigung verantwortlich.

 

Aber nicht nur in Teams wird zusammengearbeitet: ein jeder agiert ebenfalls mit angrenzenden Teams, oder gänzlich fremden Organisationen. Mit dem Beitrag von Einzelpersonen zum Erreichen von Teamzielen durch Zusammenarbeit beschäftigt sich die Dimension Collaborating. Diese Dimension teilt sich in die Styles Settler und Scout. Settler fokussieren sich auf den engeren Teambereich. Sie sorgen dafür, dass im grobdefinierten Internen alle Personen harmonisch und zeitgleich effektiv zusammenarbeiten; zudem fungieren sie als Bindeglied für eine feste Gemeinschaft und Teamzusammenhalt. Scouts gehen aus dem eigentlichen internen Team hinaus. Sie beschäftigen sich primär mit externen Entitäten und anderen Teams oder Playern, um aufgrund dieser neuen Erkenntnisse zu gewinnen, und diese Ergebnisse schließlich ins eigene Team tragen zu können.  

 

Coping beschreibt die Reaktion auf ungewünschte Einflüsse. Wenn eine Entscheidung doch nicht die richtige ist, oder man mit einer stressigen Situation konfrontiert wird, geht jeder anders damit um. Die Dimension Coping teilen wir in Healer und Tank. Healer setzen verstärkt das (emotionale) Wohlbefinden des Teams in den Mittelpunkt. Nicht nur in Zeiten von vermehrten Burnouts in der Arbeitswelt ist es wichtig, ein gutes Teamklima aufrecht zu erhalten. Healer achten darauf, dass Teams auch in unangenehmen Situationen weiterhin effizient und harmonisch zusammenarbeiten können. Sie versuchen die negativen Einflüsse für sich und das Team zu vermindern und versuchen, im wahrsten Sinne, den entstandenen Schaden zu heilen. Tanks hingegen stellen sich dem Problem direkt entgegen. Sie identifizieren den Punkt, welcher Sorgen oder Aufruhr bereitet, und setzten alles daran, durch eine problemorientierte Herangehensweise Lösungen zu finden. Sie übernehmen auch schwierige und eventuell belastende Situationen, um die anderen Teammitglieder:innen davor zu bewahren und wie ein Schild zu beschützen. 

Choosing your path – Unsere nächsten Schritte

Neben dem reinen Selbstassessment der Kategorien, dass ihr bereits auf themetagame.gg ausprobieren könnt, stehen weitere Entwicklungsschritte für das metaframe an. Ein großer Punkt ist das tatsächliche Assessment der Kategorien durch eine teilweise automatisierte Analyse auf Basis von Ingame-Daten. Die Pilotphase hier begann für uns während Outplayed, was einige von euch ja mitbekommen haben. Im kommenden Jahr möchten wir unser Framework zur Analyse von festen Teams (auf den verschiedensten Skill-Niveaus) erproben, und unsere Ergebnisse gerne mit euch teilen.

 
Ganz besonders freuen wir als Wissenschafler:innen uns auf die statistische Auswertung eurer Kategorien. Wie verhalten sich Valorant-Spieler:innen auf dem Deciding-Spektrum im Vergleich zu anderen Games? Gibt es besonders viele Scholar in der Wirtschaftsprüfung? Und bin ich als Support-Main wirklich primär Healer in der Coping-Dimension oder wieviel Tanking kann in dieser Rolle stattfinden? In diese und andere Fragen möchten wir euch in Zukunft Einblicke geben. 

 

Natürlich ist das metaframe auch im Blog angekommen, um zu bleiben. Hier planen wir wissenschaftliche Deep-Dives zu Personality Assessments im Allgemeinen und Beiträge zu den Hintergründen der einzelnen Dimensionen im Speziellen, sowie Interviews mit unseren Expert:innen. 

 

Bis dahin, GL HF und schöne Feiertage! 
Euer Science- & Technology-Team von metagame 

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